Ligurien – Weingut Tenuta Anfosso
mutiger Weinmacher und sein Abenteuer Rossese in Soldano.
Gesprächsnotizen mit Tenuta und Luciano Anfosso während der Wein – Wander – Woche im September 2012. Wandern & Wein in Italien. Teil II.
- Uralter Weinberg „Poggio Pini“ , dessen Rebstöcke 1883 vom Urgrossvater gepflanzt wurden und heute 130 Jahre alt bzw. teilweise noch vorhanden sind.
- seit 2 Jahren hochgelobter Wein: „Poggio Pini Rosesse di Dolceaqua D.O.C. Superiore“.
- Reblausresistente Reben, da diese über 600 Meter hoch liegen; Boden : Scistomarnoso = Sgrütu im Dialekt = Schiefer aus dem Meer geboren.
- Bei Neuanpflanzungen wässert man das Pflanzloch vorab mit in heißem Wasser aufgelöstem Schiefer-Gesteinsmehl.
- Insgesamt 42.000 m² Weinbergfläche. 1 Stock pro m². 70 kg pro ar.
- Davon 29.000 m² versetzte Steillagen mit arbeitsintensivem 1.600 m² umfassenden Trockenmauersystem. EG-Zuschuss von 94 € pro m² nicht ausreichend zur Unterhaltung.
- Rebsorten: Rossese rot und der seltene weiße Rossese.
- Keine Peronospora (falscher Mehltau) dafür Odium ( echter Mehltau )
- ESCA kommt ebenfalls vor. Gesamter Rebschnitt wird zu handgelesenen Rebwellen gebunden und im Ofen verfeuert.
- Opa Luciano ist 82 Jahre alt, symphatisch und total fit. Er macht instinktiv alles richtig durch die Unterhaltung einer Sekundärkultur.
- In ausgesparten sowie zwischen den Rebzeilen wachsen Tomaten, Peperoni, Artischocken, Rosmarin und Fava da Orto. Freie Plätze sind mit Mirabellen- und Aprikosenbäumchen genutzt.
- Die Sekundärkultur wird die Zukunft im individuellen Qualitätsweinbau sein – nicht im industriellen Weinbau -. Eine ausgeglichene Biodiversität soll die Monokultur unterbrechen. Vorteil: Gesündere Rebkultur mit weniger Spritzungen, weniger Druckbelastung durch Maschinen, Ernteertrag zwischen den Zeilen, Leguminosenbildung , Feuchtigkeitsresevoir und Humusbildung.
- Eine Verkostung der Rosé Variation folgt.
B: Sw